Die MIO FAMILIENHILFE GmbH ist ein Angebot für Familien, das im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe in Kooperation mit dem örtlich zuständigen Jugendamt erbracht und finanziert wird. Wir unterstützen Sie und kommen gerne zu Ihnen nach Hause.Wenn Sie sich unsicher sind, beraten wir Sie auch bei der Kontaktaufnahme und beim Umgang mit dem Jugendamt.
Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne persönlich zur Verfügung.
Rahmenbedingungen:
Im Vordergrund unserer Arbeit steht der ganzheitliche Mensch in seinem jeweiligen familiären Kontext. Dies beinhaltet die persönliche Lebensgeschichte, das Vorhandensein unterschiedlicher Gefühle, Bedürfnisse und Interessen, Fähigkeiten und Lebensanschauungen. Die persönliche (Er-)Lebenswelt erfährt genauso Akzeptanz wie das gesamte Erziehungssystem mit seinem eigenen Beziehungsgeflecht. Aufgrund des besonderen Bedarfs der meisten Hilfen für Kinder und/oder Jugendliche, Eltern oder alleinerziehende Elternteile, in denen ein oder mehrere Personen an einer seelischen Erkrankung leiden, bieten wir diesem Personenkreis ein umfassendes Hilfsangebot durch die Entwicklung von familienentlastender Vernetzung und Versorgung.
Rechtliche Grundlagen:
Die ambulante Jugendhilfe basiert auf den §§ 27 ff SGB VIII. Eltern können diese Hilfe in Anspruch nehmen, wenn eine dem Wohl des Kindes oder Jugendlichen entsprechende Erziehung aus verschiedenen Gründen nicht gewährleistet ist. Die einzelnen Hilfen der Erziehung werden in den §§ 28-35 SGB VIII genannt. Im Einzelfall wird vom zuständigen Jugendamt über Art und Umfang der Hilfe in einer Erziehungskonferenz entschieden. Dabei soll das engere soziale Umfeld des Kindes und Jugendlichen mit einbezogen werden. Nachfolgend dem § 27 SGB VIII bilden die §§ 28, 29, 30, 31 und 35 a SGB VIII sowie § 18 und § 41 SGB VIII die Grundlage für unsere Leistungen der flexiblen ambulanten Hilfe. Unsere Leistungsbeschreibung mit der entsprechenden Entgeltvereinbarung ist Grundlage für die Abrechnung mit dem beauftragenden Jugendamt. Die vereinbarten Leistungen werden nach Fachleistungsstunden abgerechnet.
Zielgruppe:
Wir bieten umfassende Hilfen für Kinder und Jugendliche, Familien, Eltern (Alleinerziehende, Pflege- und Stiefelternteile), die psychisch erkrankt sind, oder das Vorhandensein eines mögliches psychisches Störungsbild aufweisen, auch wenn dieses noch nicht diagnostiziert wurde. Insbesondere Erziehungssysteme, die eine besondere Belastungsproblematik aufweisen, mit akuten oder chronifizierten Krisen und Konfliktsituationen, erhalten von uns unterstützende Leistungen.
Kinder in diesem Kontext sollen vor allem durch Ermutigung und Stärkung mehr Sicherheit und Förderung erfahren. Die Hilfen erstrecken sich sowohl auf die Elternteile in den erziehenden Systemen, als auch auf die die betroffenen Kinder. Hilfesuchend können sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene sein. Die vermutete oder vorliegende psychische Erkrankung eines oder beider Elternteile oder eines Kindes/Jugendlichen ist eine wesentliche Voraussetzung für den Einsatz unserer Hilfen. Dabei können Krankheitsformen und deren Erscheinungsbilder sehr unterschiedlich sein.
Nach Möglichkeit soll das gesamte soziale Umfeld der Familie in unsere Arbeit mit einbezogen werden, um die Eltern bei der Bewältigung ihres Alltages und der Erziehungsaufgaben und in der Entwicklung und/oder Wiederherstellung ihrer Erziehungskompetenzen zu unterstützen und zu begleiten. Ist eine weitere, zusätzliche medizinische und/oder therapeutische Behandlung erforderlich, werden die notwendigen Schritte erläutert und eingeleitet.
Unser Auftrag und Ziel ist es:
- schwierige Verhaltensmuster zu erklären und zu beschreiben
- gemeinsam mit der Familie neue Wege des Zusammenlebens aufzuzeigen
- individuell und lösungsorientiert zu beraten.
- Tragfähige Perspektiven aufzuzeigen
- das Familiensystem zu erhalten
Hierbei steht die Unterstützung der Hilfesuchenden bei der Überwindung von Blockaden, bei der Nutzung von bereits vorhandenen Lösungsressourcen und er Entwicklung von adäquaten Perspektiven im Rahmen von psychischen Erkrankungen im Mittelpunkt. Die Hilfe orientiert sich außerhalb einer vorliegenden Kindeswohlgefährdung und Zwangskontexten meist an den Wünschen der Beteiligten und kann beendet werden, wenn die Kooperationspartner den Eindruck haben, ihr Problem habe sich zufriedenstellend gelöst. Dabei können die Arbeitsziele auf sehr unterschiedlichen Ergebnisdimensionen liegen: in der Änderung von Verhaltensmustern, von Ideen und Glaubensmustern, oder in der Akzeptanz und nachhaltigen Beibehaltung von gesundheitsfördernden Verhaltens- u. Einstellungsmustern sowie in der Bearbeitung von psychischen Risikofaktoren und der Abwendung einer möglichen Kindeswohlgefährdung.
Psychische Risikofaktoren und Arbeitsfelder können sind z.B.:
- Psychische Überforderung durch z.B. Posttraumatische Belastungsstörungen, als Spätfolgen erlebter Vernachlässigung, Misshandlung sexuelle Gewalt
- Defizite in der kognitiven, emotionalen und moralischen Entwicklung
- mangelnde Impulskontrolle
- Defizite hinsichtlich Bindungs-, Empathie- und Resonanzfähigkeit
- Depressionen, Psychosen, Neurosen, Persönlichkeitsstörungen
- nervliche Belastung durch Versorgungsprobleme und Existenzängste
Hierbei wird von uns in einer ausgeprägten Flexibilisierung stets die Frage berücksichtigt, welche passende Explorationstechnik und Methode für welches entsprechendes Störungsbild oder welche spezifische Fragestellung angemessen ist, um zu herauszuarbeiten, wie der nächste Schritt aussehen kann. Diese ausgeprägte Flexibilisierung von Beratungs- und/oder Therapiezielen, -themen, -dauer und -settings wollen wir zu einem Prinzip des „maßgeschneiderten Intervenierens“ (vgl. J. Schweitzer, A. v. Schlippe) führen.
Warum eigentlich Mio?
Die Namensgebung der „MIO FAMILIENHILFE GmbH“ begründet sich in der märchenhaften Geschichte „Mio mein Mio“ von Astrid Lindgren über Mut, Freundschaft und Liebe. Darin wächst die Hauptperson bei Pflegeeltern in liebloser Umgebung auf. Bosse ist oft einsam und traurig und sehnt sich nach Verständnis und Geborgenheit. Auf geheimnisvolle Weise findet er das „Land der Ferne“, in dem sein Vater, den er noch nie gesehen hat, ein König ist und er selbst schließlich als Prinz Mio ein vom Kampf gegen das Böse erfülltes Leben führt. Diese Geschichte kann aus unserer Sicht im übertragenen Sinn für die Auseinandersetzung mit einem psychischen Störungsbild stehen. Im Rahmen unserer Arbeit wollen wir ebenso psychische Störungsbilder in ihrem Phänomen beschreiben und daraus Bewältigungsstrategien entwickeln.
Die MIO FAMILIENHILFE GmbH umfasst flexible Angebote und Leistungen für Eltern und Kinder sowie Jugendliche in Familien, auch wenn eine psychische Erkrankung noch nicht fachlich diagnostiziert ist.
Die MIO FAMILIENHILFE GmbH versteht sich als eigenständigen fachlichen Beitrag zu einem professionellen Versorgungssystem, das sich stets der Würde, dem Schutz und dem Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen, seiner Wünsche und Ressourcen verpflichtet fühlt. Entsprechend der Leitidee für eine soziale Gesellschaft, in der Vielfalt, Offenheit und Toleranz vorherrschen, versteht sich die Einrichtung als Kooperationsbereiter Partner, der besonderen Wert auf das Bestärken und Ermutigen der Kinder von psychisch kranken Eltern als auch auf die Stärkung der Ressourcen von Eltern in schwierigen Situationen, insbesondere in Bezug auf ihre erzieherischen Kompetenzen legt.
Die „MIO FAMILIENHILFE GmbH“ entstand 2012 aus den fortgeschriebenen mehrjährigen Erfahrungen aus Kinder- und Jugendhilfe, psychoanalytisch-systemischer Therapie und Betreutem Wohnen für psychisch kranke Menschen und gemeindenaher Versorgung im Rhein-Erft-Kreis. Die Verschmelzung der verschiedenen fachlichen Ausrichtungen mit ihren jeweiligen spezifischen Angeboten bilden dabei eine wichtige Grundlage für unsere Arbeit mit psychischen Störungsbildern, um diese individuell, flexibel und ambulant zu bearbeiten.
Unser Ziel Starke Familien
Laden Sie sich hier unseren Flyer als PDF-Datei herunter:
Mio Flyer Allgemein für Jugendämter